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Stockdunkel ist die Nacht

Stockdunkel ist die Nacht,
vom Himmel her kein blasser Sternenschimmer,
nur in der Ferne Wolfsgeheule
und dazu leises klägliches Gewimmer.

Keinen Schritt vorwärts kann man gehen,
der Boden unter den Füßen bleibt unbesehen.
Hier wandelt keiner gerne,
ohne den lichten Schein einer Handlaterne.

Es läuft einem ein Gefühl von Kälte über den Rücken,
vor niedrig hängenden Ästen muß man sich tief bücken.
Angst kriecht einem in die Glieder,
vom Kopf her in die Beine nieder.

Die werden wacklig und weich,
stehen plötzlich vor einem Teich.
Es quakt hier und da am Wasserrand eine Kröte,
in der Ferne hört man des einsamen Schäfers Flöte,

der seinen Schäfchen ein Wiegenlied anstimmt
und sich selbst wohl dabei etwas Mut antrinkt,
in dieser stockfinsteren Nacht,
wo kein Mond mehr über die Erde wacht.

Der Wind rauscht kräftig durch das Geäst,
daß man sich vor Angst fast die Hose näßt
und dann plötzlich ein lauter Donnerschlag,
die Kirchturmglocke schlägt an, eins, zwei, drei -

die Nacht ist bald vorbei,
gleich wird es wieder Tag!

Pierre Sens


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